Mehrere Notrufe meldeten am Samstagvormittag gegen 8 Uhr einen Waldbrand im Rimbacher Wald. Glücklicherweise handelte es sich hierbei um eine großangelegte Einsatzübung von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW), Bayerischem Roten Kreuz (BRK) und der Johanniter Unfall Hilfe (JUH).
Als wenige Minuten später der Löschzug der Feuerwehr Volkach eintraf, stand sofort fest, dass weitere Kräfte gebraucht werden um das Feuer zu löschen. Einsatzleiter Frank Thurn veranlasste umgehend die Nachalarmierung weiterer Feuerwehren. Zeitgleich befand sich eine Schülergruppe eines benachbarten Jugendzeltlagers auf dem Weg durch den Wald. Die 19 köpfige Gruppe irrte in Panik, auf Grund der starken Rauchentwicklung, durch den Wald umher. Drei Kinder wurden im Verlauf des Einsatzes als vermisst gemeldet.
Während das Volkacher Tanklöschfahrzeug, aufgebaut auf einem Mercedes Unimog, im Wald die Flammen bekämpfte, wurde mit Hilfe des Dreiachser MAN LKW des THW Kitzingen im Pendelverkehr immer wieder 4000 Liter Wasser angefahren. Das Wasser wurde in einem Faltbehälter zwischengelagert, bis es von den Löschmannschaften zum Einsatz gebracht wurde.
Mit Hilfe des Schlauchwagens der Feuerwehr Gerolzhofen, sowie weiterer Feuerwehren, wurde eine drei Kilometer lange Schlauchstrecke vom Halbmeilensee, bis in den Wald verlegt.
Von mehreren Seiten wurden Löschangriffe durch die Feuerwehren durchgeführt. Immer im Auge mussten sie dabei die Windrichtung und damit die giftige Rauchsäule behalten.
Entstanden auf mehreren hundert Quadratmeter, breitete sich das Feuer im Verlauf des Vormittags bis auf 10 Hektar aus.
Das THW legte einen Wundstreifen, eine Art Schneise, im Waldgebiet an. Der Humus, sowie alles brennbare Material wurde durch die Einsatzkräfte mit Schaufeln, Hacken und Spaten vom Boden entfernt. Dabei wurden auch zwei Bäume mit einer Kettensäge gefällt. Letztendlich konnte sich das Feuer so nicht weiter ausbreiten und unter Kontrolle gebracht werden.
Während die Löscharbeiten in vollem Gange waren, baute das BRK unter der Leitung von dem Organisatorischen Leiter Matthias Heckelt einen Behandlungsplatz am Sportplatz in Obervolkach auf. Die zum Teil Schwerverletzten Jugendlichen wurden dort hingebracht, von den Sanitätern behandelt und für den Abtransport stabilisiert. Insgesamt wurden 19 Patienten versorgt und durch Rettungs- und Krankenwagen abtransportiert.
Die drei als vermisst gemeldeten Kinder wurden durch Rettungshunde aufgespürt und anschließend medizinisch versorgt. Im Einsatz waren unter anderem zwei Drohnen der JUH Würzburg. Sie suchten den Waldrand und die angrenzenden Felder und Äcker ab. Mit Hilfe der Drohne des BRK verschaffte sich die Einsatzleitung einen Gesamtüberblick des zwei Quadratkilometer großen Übungsgebietes.
Übungsleiter Rainer Endres koordinierte die 26 Beobachter und 19 Mimen. Immer wieder sind durch die Übungsleitung Lageänderungen in den Einsatz eingespielt worden, um so die Einsatzkräfte auf die Probe zu stellen. Mit 50 Rauchbomben wurde der fiktive Waldbrand möglichst realistisch dargestellt. Außerdem wurde mit Kreidefarbe der Feuersaum des Brandes markiert. Eine anderen Farbe ist dann während der Übung zur Darstellung der Brandausbreitung benutzt worden.
Insgesamt waren über 250 Leute an der Übung beteiligt. (70 BRK, 30 THW, 150 Feuerwehr) Die Feuerwehren aus Astheim, Prosselsheim, Gaibach, Eichfeld, Dimbach, Fahr, Gerolzhofen und Volkach, sowie das THW Kitzingen waren mit 25 Fahrzeugen vor Ort. Seitens des Rettungsdienstes wurden die Bereitschaften aus Dettelbach, Prichsenstadt, Wiesentheid, Volkach, Kitzingen, BRK Rettungshundestaffel und BRK Motorradstaffel mit 25 Fahrzeugen, darunter zwei Motorräder, eingesetzt. Hinzu kommt noch die Drohneneinheit der Johanniter Würzburg mit zwei Fahrzeugen und 9 Helfern. Seit Herbst 2017 wurde die Übung in einem gemeinsamen Gremium aller beteiligten Organisationen geplant und vorberietet. Das Forstamt Kitzingen engagierte sich ebenfalls aktiv bei den Planungen und wurde eng mit eingebunden. Alle Verletzendarsteller sind durch das Schminkteam des Jugendrotkreuzes des BRK realistisch mit Kunstblut geschminkt worden. Das Team der Verpflegungsgruppe des BRK versorgte all Beteiligten mit Getränken und belegten Brötchen.
In einer kurzen Nachbesprechung der Übungsleitung wurde ein erstes Resümee gezogen. Die Übung war aus Sicht der Beobachter auf voller Linie ein Erfolg aller eingesetzten Einsatzkräfte. Zwar gibt es selbstverständlich auch Verbesserungsmöglichkeiten in allen Einsatzabschnitten, aber genau aus diesem Grund üben die Einsatzkräfte solche Szenarien, um im Ernstfall gemeinsam eine Waldbrandkatastrophe zu verhindern. In einigen Wochen findet eine Nachbesprechung der Übung statt. Hier werden die Geschehnisse genau analysiert, sodass der Lerneffekt für zukünftige Einsätze noch einmal gesteigert wird.