Dem unterfränkischen Kontingent wurde der Ort Altenahr zugeteilt. Gegen 10 Uhr traf das Ölwehrkontingent dort ein. Während ein Teil der Führungskräfte den Ort erkundeten, arbeiteten sich die Ölwehrmannschaften Stück für Stück hinterher. Die schnell entstehende Liste mit abzuarbeitenden Einsatzstellen lässt das Ganze im ersten Moment wie eine Sisyphusarbeit erscheinen.
Der Zustand der Gebäude ist im Ort total unterschiedlich. Während am Ortseingang von Altenahr die Häuser zerstört sind und wenn überhaupt nur noch Ruinen übrig geblieben sind, sind im Ortskern oberhalb der Brücke hingegen immerhin die Grundmauern stehen geblieben.
Da in der Region hauptsächlich mit Öl geheizt wird, befindet sich eigentlich in fast jedem Keller ein Öltank. Die Fassungsvolumen der Tanks sind gerade in den Hotels sehr groß.
Durch die Flutwelle wurden die Tanks größtenteils aufgeschwemmt. In den seltensten Fällen sind die Tanks dann wieder in ihrer ursprünglichen Position gelandet. Die Ölwehrkräfte schaffen sich Zugang in die Keller. In manchen Straßenzügen ist alleine der Weg zum Öltank durch die Trümmer eine Herausforderung, welche zeitaufwendig, gefährlich und kraftanstrengend ist. An den havarierten Öltanks werden mit verschiedensten Werkzeugen Öffnungen geschaffen um diese dann mit Hilfe von Saugwägen professionell absaugen zu können. Der überall klebende und ebenfalls mit Öl, Chemikalien und Sonstigem verseuchte Schlamm ist in den Kellern in der 360° Ansicht klebend. Die Einsatzkräfte schützen Ihre Haut mit Vollschutzanzügen. Einige Keller stehen mit einem Öl-/Wassergemisch voll. Diese werden ebenfalls ausgepumpt. Die ölige Brühe wird anschließend in IBC-Container gefüllt.